Buna ziua toti
Hier kommt mal der erste Bericht meiner Reise. Es ist nun schon beinahe eine Woche seit ich unterwegs bin und bereits habe ich vieles gesehen, wobei die grossen Highlights mehr in den Kontakten
lagen, die ich geknuepft habe und weniger in den Sehenswuerdigkeiten.
Aber fangen wir von vorne an. Letzten Mittwoch (3.6.09) ging es um 22.40 los mit dem Zug nach Budapest. Mein Abteil teilte ich mit fuenf Ungarn im Alter von zwanzig bis sechzig und niemand konnte
etwas anderes sprechen als Ungarisch und ich verstehe absolut kein Wort dieser Sprache, leider. Und da Ungarisch keiner anderen Sprache aehnelt, die ich kenne, beschraenkte sich die Konversation
auf Blicke, Haende und Fuesse. War trotzdem ein Erlebnis, alle hatten ihre Eigenheiten und machten die Sache dadurch fuer mich spannend und unterhaltsam.
In Budapest am Mittag angekommen, musste ich mich gleich durch eine Horde von aelteren Leute kaempfen, die sich wie Geier auf mich stuerzten und mir ein Zimmer oder ein Hotel oder was weiss ich
andrehen wollten. Ich verstehe ja kein Ungarisch und daher war ich nie sicher. hihi. Im Tourist Office gaben sie mir dann eine Empfehlung fuer eine Jugendherberge und einen Stadtplan, so dass ich
mich zu Fuss auf den Weg machte. Erkenntnis war, dass Distanzen auf Karten sehr truegerisch sein koennen, so ging mein Weg dreiviertel Stunde und das mit dem Dicken auf dem Ruecken (Der Dicke,
das sei hier erwaehnt ist mein Rucksack). Verschwitzt dort angekommen, erhielt ich Platz in einem Massenschlag und koennte mich fuer meine erste Sightseeingtour vorbereiten. Pest hat ein ganz
schoenes Touristenzentrum, saubere Strassen, Haeuser mit wunderbaren Ornamenten und eine unglaubliche Schar an Touris. Die Preise sind dementsprechend auch etwas hoeher. Am zweiten Tag fuehrte
ich die Tour fort, doch am Nachmittag war mir langsam langweilig von all diesen Touristenorten und so ging ich in eine Bar und schaute mir das Spiel von Federer an. Das brachte wieder mehr
Spannung in den Alltag. Am Abend traf ich einen Schweizer in der Jugi, mit dem ich Essen gehen konnte, einiges interessanter als alleine. Sotirios zeigte mir dann am naechsten Tag auch einen
speziellen Bazar ausserhalb des Tourirummels. Stellt euch das so vor, dass auf einer riesigen Flaeche, welche mit Plastiken und Blachen bedeckt war, sich mehrere hunderte von Leuten einen kleinen
Stand eingerichtet haben, eher ein Zimmerchen, aufgefuellt mit allem moeglichen. Die einen verkauften T-Shirts, die anderen Hosen, Gurte, Shampoos, Schmuck, alles was man so brauchen konnte und
im Supermarkt nicht erschwinglich war. Der Boden war meist mit Kartons oder Holzpalletten bedeckt und die Luft richtig stickig und schweissig. Die Leute drueckten und quetschten sich aneinander
vorbei, die Haendler (praktisch alles Asiaten) riefen einem zu, es wurde gehandelt, gefeilscht und gezanckt. Kurz, es war herrlich! Die andere Seite Budapests.
Am naechsten Abend ging es dann mit dem Zug nach Brasov in Rumaenien. Die beste Entscheidung, die ich bisher gefaellt habe. Schlafen auf einem Sitzplatz ist kaum moeglich und die Klima war auf
Gefriertemperatur eingestellt. In Brasov angekommen, selbes Bild, Schar Leute, die mir ein Zimmer oder so was vermieten wollen, dieses Mal verstand ich sie jedoch. Yeah, der Rumaenisch Kurs hat
sich voll ausgezahlt. Ich geh zum einem Taxifahrer und sag ihm er soll mich in ein nicht zu teures Hotel bringen, der faehrt mich direkt zu einer Jugendherberge, eigentlich wollte ich ja ein
Zimmer fuer mich alleine, aber na gut. Ich legte mich schlafen und gegen Mittag ging ich dann raus die Stadt erkunden, ein Franzose, Valentin, leistet mir dabei Gesellschaft. War ganz lustig mit
ihm, wobei wir nur Essen gingen und dann zurueck in die Jugi, wo ich den Final von Federer schauen konnte. Am Abend ging ich erneut Essen, diesmal mit zwei Franzosen, einer davon, Victor, macht
die Strecke Budapest Istanbul, genau wie ich, aber einfach zu Fuss... Wunderbare Geschichten hatte er zu erzaehlen. Am naechsten Tag schloss ich mich zwei Amerikanern, Karen und John, an fuer
eine Tour zu Draculas Schloss. Das war eher langweilig, weil klein und voller Touris. Auch die beiden Amis fanden es nicht so toll, daher beschlossen wir bald mal, dass es Zeit fuer ein Bier war.
Auf Bier folgt Wein und so kam es zu einer lustigen Runde, besonders als wir zurueck in der Jugi waren und sich noch mehr Leute zu uns gesellten. Hoehpunkt war, als wir um Mitternacht auf dem
Balkon ausgeschlossen waren und ein leicht ueberangeheiterter Franzose versuchte vom zweiten Stock in den dritten hochzuklettern. Richtig gefaherlich... Zum Glueck konnten wir dann selber wieder
durch ein Fenster wieder hereinkommen. Das Aufstehen heute Mittag war dementsprechend etwas schwieriger, aber der Abend hat sich gelohnt.
So das wars mal fuers Erste, ich hoffe die zukuenftigen Berichte werden von mehr Abenteur gefuellt sein. ;-)
Morgen gehts jedenfalls weiter nach Istanbul. Zugfahrt zwanzig Stunden...
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