Merhaba my friends
Es ist immer so, schreit man nach etwas, wie mehr Abenteuer, ist man gleich ueberrumpelt, wenn diese Dinge eintreffen. Den Anfang machte gleich mein Tag der Abreise aus Brasov in Rumaenien, der
Zug fuehrte mich durch die wunderschoenen Karpaten, hinunter in die Ebene wo Bucharest liegt. Etwa fuenfzehn Kilometer vor der Hauptstadt legte der Zug einen laengeren Halt ein, was mich Anfangs
nicht sehr wunderte, denn schliesslich war dies ja Rumaenien. hihi. Aber als doch drei viertel Stunden verstrichen waren und immer mehr Leute den Zug verliessen, entschloss ich mich doch
nachzufragen, was denn los sei. Streik! Toll. Voraussichtliche Weiterfahrt etwa zwei Stunden spaeter. Zu diesem Zeitpunkt waere mein Zug in Richtung Istanbul laengst weg, falls er durch den
Streik nicht auch in Verspaetung geraten war. Dieses Risiko ging ich nicht ein, ich verliess mit weiteren Leuten den Zug und suchte nach einem Bus oder Taxi, doch beides war innerhalb so kurzer
Zeit jeweils voll, dass es keinen Sinn machte weiter zu warten. Daher setzte ich mich etwas ab und hielt den Daumen hoch. Es dauerte nicht lange, bis jemand anhielt und mich mitfahren liess, doch
wie ueblich ging das nicht ohne einen kleinen Betrag vonstatten, rund die Haelfte des Preises fuer den Zug nach Istanbul. Aber naja, man geht schliesslich nicht auf Reisen um Geld zu
machen.
Schliesslich erreichte ich den Zug, der nur zwanzig Minuten Verspaetung hatte, mein Entschluss hat sich daher ausbezahlt. Die Fahrt war herrlich, zwanzig Stunden in einem heissen, vollgestopftem
Wagon. Die meiste Zeit verbrachte ich stehend im Gang, die herrliche Landschaft Suedrumaeniens und Bulgariens betrachtend oder einfach nur mit den anderen Passagieren einen Schwatz haltend.
Briten, Oesterreicherinnen, Rumaenin, Tuerke, alle waren sie versammelt. Bulgariens Landschaft hat mir sehr gut gefallen, es sind teils ewig weite Felder und Weiden und kaum ein Haus oder
sonstiges Zeichen von Bevoelkerung in der Naehe und teils dicht bewaldete Huegel, welche richtig wild und unerforscht wirken. Die Leute leben sehr einfach, wahrscheinlich wie in Rumaenien und sie
scheinen sich gut damit abzufinden, sofern man dies waehrend einer Zugfahrt mit diversen Halts beurteilen kann. Lustig wars, als wir irgendwo im Nirgendwo die Zugseinheit wechselten und ich mit
den Briten ein Schlummerbier zu mir nahm. Es war wirklich einfach ein Bahnhof und um uns sonst nur Wald und Busch, keine Lichter anderer Haeuser weit und breit.
Am naechsten Morgen dann die Ankunft in Istanbul. Ich habe mich nach dem Lonely Planet gerichtet und ein Youthhostel im Sulanahmet genommen. Toll hier! Die Leute sind super freundlich, es hat
viele Auslaender, mit denen ich jeden Abend zusammensitze und Bier trinke, zusammen mit einem guten Schwatz. Meist spielt ein Amerikaner noch Gitarre dazu, so dass es richtig gemuetliches
Ferienleben wird. An einigen Abenden hat das Hostel auf dem Dach ein all you can eat Buffet, meine Augen weinten vor Freude und eine Bauchtaenzerin als Unterhaltung, das war ebenfalls hoch
spannend. Die Stadt selber ist beeindruckend. Pulsierend, Lebhaft, wild, wunderschoen, besonders rund um das Touristenzentrum. Man fuehlt richtig, wie sich hier Europa und der Orient in einem
Schmelzoffen zusammenfinden und der Stadt eine unbeschreiblich Seele geben. Kopftuch und Muhezin, gemixt mit Cola und Pop Musik. Fantastisch. Aya Sofia, die blaue Moschee und der Topkapi Palast
waren die grossen Highlights an Sehenswuerdigkeiten. Worte reichen leider nicht um zu beschreiben, wie es hier ist, auch Bilder waeren nur ein billiger Abklatsch, sicher ist, dass die Tuerken
wunderbare Leute sind, ihr Essen seinesgleichen sucht, bis jetzt und die Stadt einfach durch und durch lebendig wirkt und macht. Besonders ein Besuch im Hamam, Heisses Bad, mit einer extrem
schmerzenden Massage, aber danach fuehlt man sich wie neu geboren. Wirklich ein Erlebnis.
Jetzt noch kurz zu meinen letzten Abenteuer, dass auch die anderen Reisenden hier zum Lachen brachte. Mein Plan ist es ja, von Istanbul weiter nach Tehran zu reisen, keine Angst ich weiss ueber
die Unruhen bescheid und fuer mich ist super gesorgt, dank Ashkan und seiner Familie. Jedenfalls ging nach einer Shoppintour, bei welcher ich mich natuerlich verlaufen habe, zum Bahnhof und
fragte nach einem Bustickte nach Tehran. Die wussten nix darueber, daher zueckte ich meinen Lonely Planet und schaute dort nach, Empfehlung darin, zu einem Busbahnhof zu gehen und dort ein Ticket
Vorort kaufen. Ich also ins Taxi, fahre dorthin, und finde mich an einem Ort wo gut hundert Reiseunternehmen ihren Sitz haben. Also wird mal nachgefragt, weil die Schilder kann ich nicht lesen.
Keiner spricht Englisch, keiner weiss etwas von einem Bus nach Tehran. Nach gut zehn Minuten, schliesslich ein Mann, der sich meiner annimmt und mich von einem Ort zum naechsten fuehrt, die
Erkentniss, an diesem Ort gibt es keine direkte Verbindung nach Tehran. Gut sie weisen mich an, einen anderen Busbahnhof zu finden und dort bei einer Iranischen Agentur zu buchen. Wieder Fahrt
mit dem Taxi, neuer Bahnhof, etwas kleiner, gleich Situation, keiner kann Englisch, keiner weiss was von einem Bus nach Tehran. Langsam war ich entnervt, zwei sinnlose Fahrten im dichten Verkehr
und der Hitze hatten mein Laune zu einem Tiefpunkt gebracht. Zurueck nach Sultanahmet, wo ich bei zwei Agenturen nachfrage, die sagen mir in dieser Gegend hat niemand Tickets fuer Buse nach
Tehran, aber ich solle in einen bestimmten Stadtteil gehen, wo scheinbar viele Iraner wohnen, dort wuerde ich sicherlich was finden. Gut, ist nicht so weit, ich geh zu Fuss hin. Ewig lange Suche,
nichts gefunden. Ich gebe auf, am besten ich checke das Internet und ansonsten fliege ich eben, dachte ich mir. Also zurueck ins Hotel, duschen und dann runter in die Bar ein Bier trinken. Zwei
meiner Bekanntschaften sassen bereits da und ich erzaehlte ihnen diese Geschichte, was alle zum Schmunzeln brachte, als ich fertig bin meinte ein Hotelangestellter "Wir verkaufen Bustickets nach
Tehran" Ihr koennt euch bestimmt das Gelaechter vorstellen, mich hats beinahe vom Stuhl gehauen.
So das wars wieder mal. Ellenlang, hoffentlich Interessant.
Machts gut, ich meld mich wieder aus dem Iran, nach 35 Stunden Busfahrt. Juhuuuu
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